Nach den Saison- sowie auch schwimmerischen Höhepunkten der letzten Wochen standen am vergangenen Wochenende (16—19. November) für Jano Schröder die Deutschen Kurzbahn Meisterschaften in der Wuppertaler Schwimmoper an. Der Deutsche Schwimmverband lädt hier die zehn Besten pro Strecke der Jahrgänge 2007/2008 und 2009/2010 ein um in der offenen Klasse teilzunehmen. Ziel ist es die jungen Schwimmerinnen und Schwimmer an diese ‚große‘ Schwimmwelt heranzuführen und die Möglichkeit zu bieten öfter als einmal im Jahr einen so wichtigen Wettkampf auf dem Programm zu haben und sich mit den Jahrgangsschnellsten zu messen. Unbeeindruckt von der imposanten Halle mit den 800 Aktiven und 700 Zuschauerinnen und Zuschauern machte Jano sein Ding, konzentrierte sich auf seine Einsätze und schaute nebenbei noch auf die Technik der Meister wie Florian Wellbrock, Marco Koch, Chad Le Clos oder Christian Diener.

Über all seine vier Kraulstrecken zeigte Jano sich von seiner besten Seite. Während er im Frühjahr zweimal über die kürzeren Strecken startete, konnte er nun, sechs Monate später beweisen, dass er sich auch über die 200 und 400 Freistil mit den Besten Deutschlands messen kann. Am ersten Tag standen die 100 Kraul auf dem Plan, über welche er mit einer 00:52,69 zweiter seiner Altersklasse wurde.

Am zweiten Tag stand die doppelte Distanz, die 200 Freistil an. Mit einer 01:56,62 konnte er in einem spannenden Rennen an die Spitze Deutschlands im Jahrgang 2009 schwimmen. Mit nur 0,06 Sekunden setzte er sich vor Jonathan Koepnick von SG Mittelfranken, welcher über die letzten 50m Druck machte und aufholte. Da dieser eher 400m-Spezialist ist, während Jano von der Sprintdistanz kommt, konnte man hier von einem ‚Vorlegen‘ von Jano und einem ‚Aufholen‘ seiner Konkurrenz sprechen, was jedoch geglückt ist.

An Tag 3 kam dann eben seine Spezialstrecke, die 50 Freistil, bei welchen von Start bis Anschlag alles passen musste – so wie an diesem Tag. Erneut ein zweiter Platz mit einer 00:24,34; erneut nur 0,03 Sekunden vor der Nummer 3. Das Podium in Wuppertal bestand aus denselben Schwimmern wie noch im Mai auf der Langbahn in Berlin.

Der letzte Tag brachte dann noch einmal eine große Umstellung mit Janos längster Distanz des Wettkampfs, den 400 Freistil. Nach der Abstimmung mit dem Trainer beim Einschwimmen passte er den Stil an auf entspanntere, längere Armzüge und eine erhöhte Armfrequenz über die letzten 75 Meter. Mit dieser Taktik brachte er es auf Platz 4 und einer Verbesserung seiner Bestzeit um vier Sekunden.

Diese vier Tage zeigten nicht nur, dass Jano auch über die Mitteldistanzen seinen Platz im Feld gefunden hat, sondern auch, dass er nur noch Hundertstel bis Zehntel von dem Vereinsrekorden von Waspo entfernt liegt, welche von Gunther Strötker und Marcel Ekkelboom in den Jahren 2001/2002 geschwommen. Zu dieser Zeit waren die beiden bereits über 20 Jahre alt, während Jano gerade einmal 14 Jahre alt ist. Dies lässt die Trainerinnen und Trainer wundern wohin die Reise noch führen kann.

Marloes

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