Nicole Heidemann und Bernd Horstmann schwimmen neue Welt- und Europarekorde

v.lks.: Volker Mende, Jens Rüthemann, Marloes Ekkelboom, Alina Bohlen, Soeren Ekkelboom, Nicole Heidemann, Jens Schiphorst, Sandra Geiger, Milan Monse, Marcel Ekkelboom, Gerhard Lindt, Bernd Horstmann und Betreuer Reyk Rüger

Am 05. November wurde der Bundesentscheid im Mannschaftswettbewerb Schwimmen der Masters im Baunatal ausgetragen. Die 15 punktbesten Teams aus den 16 Landesentscheiden schwammen an diesem Samstag in 24 stark besetzen Wettkämpfen um den deutschen Mannschaftstitel. Rekordmeister SG Neukölln Berlin verstärkte sich mit der Rückensprinterin Johanna Roas aus München, die noch im Sommer bei den offenen Europameisterschaften für Deutschland im Halbfinale stand, und der bis 2015 aktiven WM- und EM-Medaillengewinnerin Daniela Richter (geb. Schreiber) und sicherte sich souverän die Krone. Waspo Nordhorn landete hinter dem Vorjahressieger SCW Eschborn auf Rang drei und wiederholte seinen Erfolg aus dem Jahr 2019. Auf den Folgerängen landeten der Berliner TSC, die SG Dortmund und der USV TU Dresden. Insgesamt 23 neue deutsche Altersklassenrekorde stellten die SchwimmerInnen im 25m-Becken auf und sorgten damit für ein wahres Rekordfeuerwerk. Vier Rekorde gingen auf das Nordhorner Konto.

Das Nordhorner Team reiste bereits am Freitagabend an und stimmte sich mit italienischem Essen auf den Mannschaftswettkampf ein. Gemeinsam wurde in einem Landgasthof übernachtet und gefrühstückt, bevor um 10.30 Uhr das Einschwimmen im Aquapark startete. Die Waspo-SchwimmerInnen waren im Vorranking nach den Landesentscheiden hinter den beiden Berliner Vereinen, Eschborn und Heidelberg als fünfter in den Bundesentscheid eingezogen. Nach dem krankheitsbedingt ausgedünnten Vorkampf wussten die Nordhorner, dass im Endkampf noch mehr Punkte zu holen sind. Allen voran bewies das die Meppenerin Nicole Heidemann (AK 40). Mit zwei Weltrekorden über 100m und 200m Brust (1:10,1 Min. / 2:32,1 Min.) und einem Europarekord über 50m Brust (0:32,1 Min.) in ihrer Altersklasse sammelte sie traumhafte 3722 von 3750 möglichen Punkten. Damit war Heidemann die fleißigste Punktesammlerin der gesamten Meisterschaft. . Einen weiteren Europarekord erschwamm Rückenspezialist Bernd Horstmann (AK 80) über 100m Rücken (1:27,66 Min.). Über drei Strecken sammelte Horstmann 2794 Punkte. Marcel Ekkelboom (AK 55) zeigte über 100m Lagen (1:06,3 Min.) sowie 50m und 100m Schmetterling (0:28,0 Min / 1:04,2 Min.) drei Leistungen in der Nähe des deutschen Rekordes und sammelte mit 2915 Punkten die zweitmeisten Punkte. Jens Schiphorst absolvierte ebenfalls drei Starts. Über 200m und 400m Freistil sowie die 100m Rücken sammelte Schiphorst 2229 Punkte für Nordhorn.

Weitere hohe Punktzahlen erreichten Volker Mende (AK 65) und Jens Rüthemann (AK 45) trotz einer aus gesundheitlichen Gründen nicht optimalen Vorbereitung. Mende bewegte sich über 400m Lagen im Bereich des deutschen Rekordes (6:12,7 Min. / 964 Punkte). Rüthemann schwamm die 800m Freistil im Gleichschlag mit der vierfachen Weltmeisterin im Eisschwimmen Alisa Fatum (AK 25 / SSV Leutzsch). Er siegte mit einer halben Körperlänge Vorsprung in 9:12,4 Min. und sicherte Waspo damit 833 Punkte.

Mit Schlachtrufen, Rasseln, Trommeln und Trompeten unterstützten die Vereine ihre SchwimmerInnen mit ohrenbetäubender Lautstärke. Anders als bei der letzten DMSM 2019 zeichnete sich jedoch schnell ein klares Feld ab. Die Neuköllner verbuchten erwartungsgemäß einen Start-Ziel-Sieg, wobei ihnen der SCW Eschborn stetig auf den Fersen blieb. Letztlich trennten die beiden Vereine noch 532 Punkte. Die Heidelberger blieben weit hinter den Erwartungen zurück und rutschten von Rang vier im Vorkampf auf Rang 15. Der Waspo Nordhorn hielt seine Stellung im Feld recht konstant. Im zweiten Abschnitt wurde jedoch Milan Monse (AK 20) aufgrund eines Meldefehlers disqualifiziert, weshalb Marloes Ekkelboom (AK 25) nach Ablauf aller Wettkämpfe die 200m Lagenstrecke nachschwimmen musste. Daraufhin wurde das Rennen um Platz drei kurzzeitig spannend. Marloes zeigte aber sowohl beim Nachschwimmen der 200m Lagen als auch über ihre anderen beiden Strecken (100m / 200m Schmetterling) konstant gute Leistungen und sicherte damit den Treppchenplatz. Sie trug insgesamt 2061 Zähler zum Gesamtpunktestand bei.

Gerhard Lindt (AK 70), Sandra Geiger (AK 45), Sören Ekkelboom und Alina Bohlen (beide AK 20) komplettierten das DMSM-Team mit insgesamt fünf Starts. Die Sprinterin Geiger bestätigte ihre aufstrebende Form über 50m Freistil (0:29,3 / 769 Punkte) und zeigte, dass sie auch mit der doppelten Distanz gut umgehen kann (1:06,4 / 721 Punkte). Mit Sören stellt die Familie Ekkelboom schon das dritte Mannschaftsmitglied. Über seine Paradestrecke 100m Freistil sammelte er in 0:55,4 Min. 757 Zähler. Alina Bohlen reiste Samstagmorgen extra aus Hannover als Ersatz für die erkrankte Claudia Kern an und schwamm die 200m Freistil in Saisonbestzeit (02:23,9 Min. / 626 Punkte).

Der DMSM-Durchgang findet einmal jährlich statt. Alle Schwimmleistungen werden an dem deutschen Rekord der jeweiligen Altersklasse bemessen und in Punkte gemäß DSV-Punktetabelle umgerechnet. Das ermöglicht einen Teamwettbewerb mit allen Generationen auf ihrem jeweiligen Altersniveau.

Reyk Rüger

Kategorien: 2022BerichtMasters