Marloes Ekkelboom knackt als erste Grafschafterin die 1-Minute Grenze

Am vergangenen Wochenende hat die erste Mannschaft von WASPO zum Saisonabschluss 2013-2014 am August-Bötger-Pokal 2014 in Pattensen teilgenommen.

Die Trainer suchen jedes Jahr nach zwei Monaten Training auf der 50m Bahn im Freibad zeitnah zu den Sommerferien noch einen Wettkampf auf der kurzen Bahn, um noch ein Mal Bestzeiten zu schwimmen. Es ist wichtig, mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerferien zu gehen, um dann wieder mit vollem Elan nach den Ferien zu starten.

Dieses Jahr war das nicht zu einfach. Die Schwimmer müssen noch den ganzen Monat Juli zur Schule und NRW hat schon Sommerferien und daher die Wettkämpfe alle in den Juni verlegt. In Pattensen wurden die Trainer fündig. Kein großer Wettkampf, aber das ist auch nicht so entscheidend. Beim Abschlusswettkampf geht es neben der gelebten Gemeinschaft primär um die Zeiten.

Samstags standen allen 100m Strecken auf dem Programm. Zum ersten Mal konnte eine Schwimmerin die magische Ein-Minuten-Grenze auf der 100m-Freistilstrecke knacken. Marloes Ekkelboom (1997) schaffte es in 59,74 Sek. Ihre ersten 50m schwamm sie in 28,5 Sek. und mit 31,2 Sek. auf der zweiten Hälfte konnte sie nahezu die Anfangsgeschwindigkeit halten, die letzte Bahn sogar wieder schneller als die dritte Bahn. Nicht nur das erste Mal, dass eine Grafschafterin unter 1 Minute schwimmt, es bedeutete natürlich auch eine Verbesserung des bisher von Marloes gehaltenen Vereinsrekordes von 1:00,18 Min.

Sehr gut war, dass sie im gleichen Lauf Catharina Mundt (1997) und Friderike Schiphorst (1996) mit ins Schlepptau genommen hatte. Beide schwammen auch Bestzeiten in 1:03,58 Min. und 1:03,72 Min. Tina Röttgers (1994), eher über die Bruststrecken stark, konnte plötzlich auch über 100m Freistil 1:05,46 Min. schwimmen. Jaqueline Götz (1996) konnte nach einem Jahr krankheitsbedingter Ausfälle über 100m Lagen in 1:21,52 Min. wieder an alte Zeiten anknüpfen. Mit Geduld und Konzentration auf den Schwimmstil wird sie sich wieder steigern können.

Neben dem Erfolg über 100m Freistil schwamm Marloes noch einen neuen Vereinsrekord über 100m Schmetterling in 1:07,30 Min. Ihr alter Rekord stand bei 1:07,54 Min. Hier musste sie aber schwer kämpfen, da Friderike nach langer Verletzungspause aus dem Vorjahr mit 1:07,71 Min. auch einem neuen Rekord sehr nahe kam. In diesem Rennen konnte man sehr gut sehen, dass beide sich den Rekord als Ziel gesetzt hatten. Für die Zukunft kann dies nur Gutes bedeuten. Auch Catharina Mundt war auf dieser Strecke sehr erfolgreich. Sie schwamm 1:13,97 Min., eine Verbesserung der bisherigen Bestzeit um sechs Sekunden. Das ist im Alter von 17 Jahren keine Selbstverständlichkeit.

Um Pfingsten haderten noch viele mit der neu antrainierten Stilumstellung, aber wie sich hier zeigte, kann man durch stetiges daran arbeiten und verbessern viel erreichen. Denn neben Catharina konnte auch Clara Schiphorst (1999) sich von 1:22,13 Min. auf 1:15,08 Min. verbessern. Aber wie schon nach den Norddeutschen Meisterschaften berichtet, hat Clara noch sehr viel mehr Potential, dass noch herausgekitzelt werden muss. Auch Birte Mundt (1998) konnte wieder ihre Bestzeiten verbessern. Dieses Mal über 100m Schmetterling von 1:29,56 Min. auf 1:26,16 Min. Für sie immer wieder eine Herausforderung, zum richtigen Zeitpunkt den erforderlichen Ehrgeiz abzurufen.

Lukas Portheine (1998) schwamm über seine zwei gestrarteten Strecken auch neue Bestzeiten. Über 100m Brust von 1:14,28 Min. auf 1:12,64 Min. und 100m Freistil von 59,95 Sek. auf 58,29 Sek.

In Pattensen konnte wie zu Pfingsten in Nordhorn auf dem Freibadgelände übernachtet werden. Das Bad hatte eine gute Bistro, wo am Abend nicht nur gut gegessen, sondern danach auch das Bistro als Trockenraum für die Sportsachen genutzt werden konnte. Am Samstag war es doch sehr regnerisch.

Bei der ersten Mannschaft schon geübte Praxis, aus Ergebnissicht sowohl an guten als auch schlechten Tagen nach dem Wettkampf alles gemeinsam mit den Trainern zu machen. Dieses Jahr, natürlich den Fußballweltmeisterschaften geschuldet, hieß es Public Viewing auf dem Marktplatz mit dem Spiel Niederlande – Costa Rica. Und das waren laut Trainer Marcel Ekkelboom neben den geschwommenen neuen Bestzeiten auch wirklich „Gute Zeiten“.

Am Sonntagmorgen ging es mit einem sonnigen – einfachen Frühstück um 7.30 Uhr weiter und um 8 Uhr Einschwimmen mit den 50m und 200m Strecken. Mit Ausnahme von Adrian Bejan (1996), hatten alle doch einigen Startprobleme über 50m. Adrian hat nach seinem Schulabschluss an seinem Schlafverhalten gearbeitet. Er wirkte ausgeruht und konnte auf seiner Brustspezialstrecke noch mal seinen Vereinsrekord von 30,71 Sek. auf 30,57 Sek. verbessern. Seine erste Frage in der Streckenanalyse mit der Trainerin danach war: „Was muss ich den nächsten Monaten machen, um unter die 30 Sek. zu schwimmen?“

Überraschend zeigten sich alle über die 200m-Strecken von ihrer besten Seite. Clara Schiphorst verbesserte sich über 200m Lagen von 2: 45,69 Min. auf 2:41,17 Min. Lukas Portheine machte es ihr nach von 2:28,45 Min. auf 2:21,09 Min. Tina Röttgers verbesserte ihre Bestzeit über 200m Freistil von 2:31,03 auf 2:23,50 Min. und bestätigte damit ihre 100m Zeit vom Samstag. Catharine Mundt schwamm das erste Mal über 200m Freistil mit 2:19,78 Min. unter 2:20 Min.

Gut für die Mannschaftsmoral war, dass Reyk Rüger nach vier Wochen Kreta mit Landung in Hannover direkt nach Pattensen weitergereist war, weil er auch den über Pfingsten geplanten Wettkampf mit genießen wollte. Die Trainer hatten den Wettkampf speziell für ihn in Nähe von Hannover gesucht. Er selbst, getragen von den Erfolgen seiner Mannschaft, blieb unerwartet über 50m Schmetterling in 27,70 Sek. nur einige Hundertstel über seine Bestzeit.

Saison gut, Wettkampf gut, jetzt fängt die Sommerzeit an, in der alle drei Wochen nicht trainieren sollten. In den verbleibenden restlichen fünf Wochen bis zum Start in die neue Saison sollte Stabilitäts- und Koordinationstraining mit einem gewissen Grundausdauer trainiert werden. Ab September werden dann die neuen Ziele angegangen.

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