Waspo Herren erreichen 3. Platz in der Landesliga
Reyk Rüger verbessert Uraltrekord über 200m Delphin
Nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga in 2016 setzten sich die WASPO Herren dieses Jahr den Klassenerhalt in der Landesliga als Ziel. Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) wird in zwei Abschnitten das doppelte Programm der individuellen olympischen Strecken geschwommen, wobei jeder Schwimmer maximal 4-mal starten darf.
Mit Bravour und total unerwartet erreichten die Herren mit einem guten Mix aus Jung und Alt den 3. Platz in der Landesliga. Mit Marcel Ekkelboom (52), Jens Rüthemann (42) und dem reaktivierten Philipp Müller, der in 2011 seinen letzten Wettkampf bestritten hatte, wurde der Stamm um Reyk Rüger, Moritz Richter, Adrian Bejan, Lukas Portheine, Marvin Beckemper, Sören Ekkelboom und Tim Sandner komplettiert. Mit überzeugenden Leistungen motivierten sich die Schwimmer gegenseitig, so dass eine Ergebnis besser war als das andere. Wirklich jede Strecke war ein Höhepunkt. Dazu kam dann auch noch der Kampf um den 3. Platz mit den Schwimmern aus Oldenburg. Im Mannschaftsranking lag die Mannschaft nach fünf Strecken vor dem Ende an 3. und zwei Strecken vor dem Ende an 4. Stelle. Das Ergebnis der Oldenburger vor Augen, sagte Jens Rüthemann: „Das ist meine Chance, da können wir es noch Mal versuchen.“
Nach seinem kraftzehrenden Mammutprogramm 200m, 400m und 1500m Freistil musste er jetzt die 400m Lagen schwimmen. Mit einer Zeit von 5:02,95 Min. wuchs er über sich hinaus. Als er aus dem Wasser kam, wurde er mit Standing Ovations von allen Mannschaftskameraden gefeiert. Der Wettkampf aber war noch nicht zu Ende. Schon fing die Rechnerei wieder an. Vor der letzten Strecke, die 100m Freistil, lag Waspo mit 10 Punkten vor den Oldenburgern. 10 Punkte bedeuten auf 100m Freistil 0,3 Sek., ein Wimpernschlag bezogen auf die schon absolvierten 25m Strecken. Ein Wettkampf-Krimi , der schon vor dem Start ausgefochten wurde. Der Start verzögerte sich um bestimmt drei Minuten, da der Starter keine Chance hatte das Startsignal hörbar zu leisten. Nachdem Oldenburg und WASPO sich gegeneinander auch mittels der Mannschaftsschlachtrufe lauthals zu übertreffen versuchten, merkten die anderen Mannschaften in der Halle auch, um was es ging und trugen nun ebenfalls zu der Lärmkulisse bei. Die Wettkampfhalle war jetzt gefühlt ein wahres Tollhaus. WASPO wurde dabei von den Damen aus Meppen schlagkräftig unterstützt.
Reyk Rüger , der den letzten Wettkampf jetzt nach Hause bringen musste, bekam Gänsehaut vor dem Start und wie erhofft Flügel beim Schwimmen. Das Ergebnis war seine 4. Bestzeit in 54,97 Sek. Damit konnte er seinen Oldenburger Gegner deutlich hinter sich lassen. Endstand um den 3. Platz: WASPO 12571 Punkte – Oldenburg 12514 Punkte. Nach mehr als 10 Jahren konnte sich WASPO mit der erzielten Mannschaftsleistung wieder einen Podestplatz erschwimmen.
Es war insgesamt das Wochenende von Reyk Rüger. Über 100m Delphin konnte er seine alte Bestzeit um 1 Sek auf 1:00,11Min. verbessern und schrammte fast die 1-Minute-Grenze. Der Höhepunkt waren jedoch seine 200m Delphin. Mit einer Zeit von 2:13,56 Min verbesserte er einen Uralt-Vereinsrekord von Peter Korthals aus dem Jahr 1995. Adrian Bejan schwamm wie gewohnt auf seinen Paradestrecken solide die erwarteten Zeiten. Lukas Portheine trat über vier ganz unterschiedliche Schwimmdisziplinen (200m Lagen, 400m Lagen, 200m Freistil und 200m Delphin) an. Obwohl keine der Strecken zu seinen Paradedisziplinen zählt, meisterte er die Strecken perfekt. Dazu kam, dass er in den letzten Tagen aufgrund von Vorabi-Klausuren und einem Vorstellungsgespräch in Nürnberg nicht wirklich von einer optimalen Vorbereitung sprechen konnte. Die Rückenstrecken waren dieses Jahr wegen . des verletzungsbedingten Ausfalls von Milan Monse eine besondere Herausforderung. Da neben Moritz Richter jetzt ein Platz frei war, fiel das Auge der Trainer auf Philipp Müller. Im Training bewies er in der letzten Zeit sein Wassergefühl und zwei Monate mit etwas mehr Intensität führten zu Zeiten, die nicht weit entfernt von seinen Bestzeiten aus 2011 waren. Auch Moritz Richter kam aufgrund seiner Arbeitszeiten nur unregelmäßig zum Training. Aber durch 100% Einsatz konnte auch er seine Bestzeiten fast erreichen. Zwar wurden die letzten Meter der 200m Rücken für beide Schwimmer sehr schwer, doch beide motivierten sich schon für das nächste Jahr.
Über Brust zeigte Marvin Beckemper, wie viel Potential er hat. Über 200m Brust schwamm er 2:34,38 Min. und damit auf Rang 5 in der ewigen Bestenliste von WASPO. Dies alles obwohl er erst seit drei Jahren intensiv dabei ist. Marcel Ekkelboom bewies mit 52 Jahren, dass noch immer mit ihm zu rechnen ist. Über 100m Delphin wurde er 2. in 1:01,25 Min. Dafür bekam er von den Anwesenden aller Vereine große Anerkennung. Bei den Masters in seiner Altersklasse katapultierte es sich damit in Deutschland auf den ersten Platz. Die Mannschaft wurde komplettiert durch die Youngsters Tim Sandner und Sören Ekkelboom. Beide hatten sich bei den Kreismeisterschaften den Platz erkämpft. Sören war total unbeeindruckt und konnte seine alte Bestzeit über 1500m Freistil um unglaubliche 45 Sek. verbessern. Erste Reaktion seiner Schwimmkameraden: „Du kannst dich jetzt im Training nicht mehr verstecken“.
Tim Sandner konnte über 400m Freistil an seine alte Leistung anknüpfen, obwohl er erst am Ende schwimmen musste und der Druck immer größer wurde. Zu Beginn etwas übermotiviert konnte er sich dann nach 200m fangen. Wie man anhand der Ergebnisse sehen kann, hat WASPO in diesem Jahr eine perfekt ausgewogene Mannschaft zusammenstellen können. Die DMS zeigte wieder, wie in einer vermeintlichen Individualsportart die Mannschaftsleistung motivieren kann.
Ergebnisse Gesamtpunkte:
1. TWG 1861 Göttingen 13636 Pnkt. |
2. SSG Braunschweig 13397 Pnkt. |
3. Waspo Nordhorn 12571 Pnkt. |
4. SG Region Oldenburg II 12514 Pnkt. |
5. TSV Quakenbrück 12295 Pnkt. |
6. W98 Hannover III 12289 Pnkt. |
7. Celler SC 12085 Pnkt. |
8. SGS Barsinghausen I 11284 Pnkt. |
9. TSV Achim 10082 Pnkt. |
10. SGS Hannover II 9774 Pnkt. |