Waspo erkämpft Podiumsplatz im Bundesfinale

Marcel Ekkelboom schwimmt starken Schmetterling-Europarekord

Von hinten links: Gerhard Lindt, Jens Rüthemann, Nicole Heidemann, Jens Schiphorst, Marloes Ekkelboom, Sandra Geiger. Von vorne links: Bernd Horstmann, Volker Mende, Marcel Ekkelboom, Claudia Kern, Reyk Rüger, Marvin Beckemper.

Zuschauer und Aktive konnten am 09. November ein beeindruckendes Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Masters in Osnabrück bestaunen. Im Vorfeld wurde bereits deutlich, dass es einen harten Schlagabtausch zwischen der SG Dortmund, dem SCW Eschborn, der SG Neukölln Berlin und dem Waspo Nordhorn um die vorderen Platzierungen geben würde. In 24 Wettkämpfen wurden ein Dutzend Deutsche Rekorde und drei Europarekorde aufgestellt. Durchaus beachtliche Einzelleistungen einiger Schwimmer sowie auch die Teilnahme von drei ehemaligen Olympiateilnehmern bestätigten den hochkarätigen Wettbewerb.

Die Waspo-Masters trauten sich im Vorfeld kaum zu träumen, doch es ist gelungen: Sie schwammen mit einer überaus starken Teamleistung auf Platz 3 der besten Mannschaften Deutschlands und ließen dabei unter anderem die großen Vereine aus Berlin, Hamburg und Hannover hinter sich. Insgesamt 16 aus den Landesentscheiden qualifizierte Vereine schwammen auf der 25m-Bahn um den nationalen Mannschaftstitel. Die Nordhorner sind nach einigen Jahren der Abstinenz das zweite Jahr in Folge wieder dabei.

Häufige Führungswechsel und ein völlig unklarer Ausgang des Tages machten alle Rennen spannend. Zunächst lag die SG Neukölln Berlin deutlich vor, sie wurde aber zusehends schwächer. Auch Waspo kletterte nur langsam von Platz 10 nach oben. Nach 12 Wettkämpfen verbrachte Waspo Nordhorn den Abschnittswechsel unverhofft in Front und stachelte die Konkurrenz noch mehr an. Sie gaben die Führung schließlich erst nach Wettkampf 17, den 50m Freistil, an den SCW Eschborn ab. Der Kampf um den Vizeplatz wurde im letzten Wettkampf auf den 100m Freistil entschieden, wonach die SG Dortmund die Nordhorner auf Platz 3 verdrängte. Die Berliner landeten am Ende deutlich auf Platz 4. Ein Erfolg, der sich sehen lassen kann durch eine konstant starke Teamleistung. Dies gelang Waspo das erste und auch das letzte Mal vor genau 10 Jahren bei dem Endkampf in Berlin. Schon dort waren 8 der 12 erfolgreichen Schwimmer vom Wochenende dabei. Der Verein ist mächtig stolz auf die Leistungen der Masters. Ohne viel Disziplin ist das neben dem Beruf und auch im Alter nicht machbar.

Marcel Ekkelboom

Eine Klasse für sich war an diesem Tag Marcel Ekkelboom (AK 55), der über alle seine Strecken (50m und 100m Schmetterling, 100m Freistil) unter dem Deutschen Rekord blieb und 3268 Punkte sammelte. Damit war er zusammen mit Helmut Richter (AK 80) von der SG Gladbeck/Recklinghausen der eifrigste Punktesammler der gesamten Veranstaltung. Sie waren die einzigen Aktiven des Finales, die jeweils oberhalb der 3000-Punkte-Marke blieben. In einem perfekten Rennen über 50m Schmetterling gelang es Ekkelboom zudem den bisherigen Europarekord von 27,07 Sekunden des Briten David Emerson in 26,87 Sekunden zu knacken. Damit ist auch klar, dass er Waspos schnellster Delfinsprinter bleibt, denn bisher war in der Vereinsgeschichte noch kein Schwimmer schneller außer ihm selbst.

Der Rückenspezialist Bernd Horstmann (AK 75) blieb über die 200m Distanz unter seinem eigenen Deutschen Rekord. Er verbesserte ihn auf 3.00,13 Minuten und kassierte dafür satte 1024 Punkte. Zusammen mit seinen Starts über 50m und 100m Rücken sammelte Horstmann mit 2940 Zählern die zweitmeisten Punkte. Knapp dahinter folgt Nicole Heidemann (AK 35) vom TV Meppen, die für Nordhorn ihr Zweitstartrecht ausübt. Sie schwamm über 50m und 100m Brust sowie 100m Lagen drei Mal jenseits der 900 Punkte und sammelte insgesamt 2905 Punkte. Ebenfalls drei Mal an den Start gehen durfte Jens Rüthemann (AK 45). Er überzeugte besonders über die Langdistanz 800m Freistil, bei der er nach 9.04,64 Minuten und 869 Punkten als Zweitschnellster der Veranstaltung ins Ziel kam. Zusammen mit seinen Leistungen über 400m Freistil und 200m Lagen verbuchte Rüthemann insgesamt 2511 Punkte auf das Nordhorner Konto.

Claudia Kern (AK 55) sprang über 200m und 400m Freistil ins Wettkampfbecken. Wichtige 939 Punkte sammelte Kern vor allem über ihre 400m-Strecke in 5.01,12 Minuten und deutet damit eine aufstrebende Form an. Jens Schiphorst (AK 60) blieb über die 100m Rücken in 1.14,52 Minuten knapp über der 900-Punkte-Marke. Zweimal konnte Volker Mende (AK 60) viele Punkte erschwimmen. Er überzeugte über 200m (871 Punkte) und 400m Lagen (890 Punkte). Weitere hohe Punktzahlen schafften Claudia Kern (200m Freistil/878 Punkte), Reyk Rüger (AK 20/200m Schmetterling/846 Punkte) und Jens Schiphorst (200m Freistil/818 Punkte). Die Mannschaft fiel außerdem mit keiner Strecke unter die Marke von 700 Punkten: Sandra Geiger (AK 40/50m Freistil/789 Punkte), Marloes Ekkelboom (AK 20/100m Freistil/766 Punkte), Gerhard Lindt (AK 60/100m Brust/738 Punkte), Marvin Beckemper (AK20/200m Brust/723 Punkte), Marloes Ekkelboom (100m Schmetterling/709 Punkte).

Die Sportler fanden im Osnabrücker Nettebad besonders gute Bedingungen vor. Die Ausrichter TSV Quakenbrück und die SG Osnabrück garantierten einen reibungslosen Wettkampfablauf, der sogar online Live zu verfolgen war.

Reyk Rüger

Endstand

1. SCW Eschborn 21867

2. SG Dortmund 21614

3. Waspo Nordhorn 21499

4. SG Neukölln e.V. Berlin 21031

5. Berliner TSC 20889

6. USV TU Dresden e.V. 19374

7. TSG Huchting/Blumenthal Bremen 19313

8. BSC Robben 18938

9. SG Gladbeck/Recklinghausen 18885

10. SG Hamburg-West 18622