Nordhorn/Osnabrück. Mit einem in diesem Ausmaß nicht erwarteten Erfolg ging für den Nordhorner Schwimmverein WASPO der diesjährige Durchgang des Deutschen Mannschaftswettbewerbs Schwimmen zu Ende. Zwei der vier Aufstiegsplätze in die Landesliga, um die landesweit 59 Damen- und 48 Herrenmannschaften in vier Bezirksligen kämpften, wurden von den Schwimmerinnen und Schwimmern aus der Vechtestadt errungen. Der Verein holte sich damit die Plätze zurück, die er im Umbruchsjahr 2011, in dem fast alle Schwimmer und Schwimmerinnen der ersten Mannschaften studienhalber Nordhorn verließen, abgeben musste. In der Gesamtwertung aller Bezirksligen, also von Lüneburg, Braunschweig, Hannover und Weser-Ems, konnte sich die erste Damenmannschaft mit 15923 Punkten ganz knapp hinter dem BSV Ölper 2000 mit 15956 Punkten den Platz zwei, und die erste Herrenmannschaft mit 16119 deutlich vor dem TV Jahn Wolfsburg mit 14813 Punkten den Platz eins sichern. Dass beide Mannschaften damit auch Bezirksmeister wurden, versteht sich von selbst. Die jeweiligen Vize-Titel im Bezirk Weser-Ems sicherten sich bei den Damen der Wardenburger SC mit 15286 Punkten und bei den Herren der Delmenhorster SV II mit 13875 Punkten.
Mit einer guten Mischung aus Schwimmerinnen der verschiedenen Altersklassen gingen die Damen ins Rennen. Friderike Schiphorst (Jg.96), Melina Poll (Jg.95), Luisa Lensker (Jg.95), Fiona Lambers (Jg.97) und Marloes Ekkelboom (Jg.97) aus dem Nachwuchsbereich, Anna Prüllage (Jg.91) und Anna Schiphorst (Jg.93) aus der offenen Klasse und Claudia Kern (Jg.64) von den Masters könnten dafür sorgen, dass WASPO wieder über Jahre hinweg in der Landesliga bleiben könnte. Zumals es so aussieht, dass noch einige Jahre auf viele Mädchen zurückgegriffen werden kann und es auch beim neuen Nachwuchs wieder viel Potential gibt.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten auf den ersten drei Strecken, die die Trainer Gaby Ekkelboom und Jens Schiphorst schon etwas am Trainingsaufbau zweifeln ließen, kamen die Schwimmer immer besser in Fahrt, wobei Fiona Lambers über 50m Freistil brillierte. Mit einer Zeit von 28,11 Sekunden konnte sie WASPO nicht nur 620 Punkte sichern, sondern sogar noch ihren eigenen Vereinsrekord, den sie mit 28,20 Sekunden hielt, verbessern. Und auch auf der 100m Freistilstrecke konnte sie, gemeinsam mit Marloes Ekkelboom, Punkte im 600er Bereich einfahren. Für 1:02,51 bzw. 1:02,56 erhielten die Nachwuchsschwimmerinnen 605 respektive 603 Punkte. Zudem konnte Fiona noch drei Bestzeiten über 200m Freistil, 400m Freistil und 800m Freistil abliefern und auch Marloes Ekkelboom konnte ihre Bestzeiten über 50m und 100m Schmetterling sowie 100m Freistil unterbieten. Friderike Schiphorst und Melina Poll konnten nach Monaten mit nicht konstanten Leistungen ihre Form zum richtigen Zeitpunkt abfragen, wobei Friderike über 50m Schmetterling nur 0,03 Sek. von ihrem Vereinsrekord entfernt blieb. Luisa Lensker schwamm zum ersten Mal in der ersten Mannschaft und hatte beim ersten Start auf 200m Rücken noch mit ihren Nerven zu kämpfen, konnte aber beim zweiten Start über 100m Rücken ihre alte Bestzeit dann doch verbessern. Die zwei Studentinnen Anna Prüllage und Anna Schiphorst boten das, was angesichts des reduzierten Trainingsaufwands erwartet werden durfte und wir hoffen, dass beide in ihrer neuen Heimat auch in diesem Jahr noch genügend Zeit zum Trainieren finden und so für WASPO noch einige Jahre länger ihre Leistungen erbringen können. Die Masterin Claudia Kern war leider fast 2 Monate krank, bewies aber auf ihren Spezialstrecken über 800m und 400m Freistil was sie mit ihren Erfahrungen leisten kann und kann so hoffentlich mit positiven Gefühlen in die Vorbereitung zur Weltmeisterschaft der Masters einsteigen.
Bei den Herren ist da die Lage etwas kritischer. Da müssen noch immer zu viele Master wie Volker Mende (Jahrgang 1957), Marcel Ekkelboom(Jahrgang 1964), Jens Rüthemann (Jahrgang 1974) und Tim Großmann (Jahrgang 1985) einspringen. Dabei wurde diese Ausgangssituation noch durch eine plötzliche Erkrankung des Nachwuchsschwimmers Moritz Richter verschärft, so dass die vier „alten“ Herren letztlich 15 der 32 Strecken absolvieren mussten.
Die größte Überraschung brachte hier Niklas Egbers (Jg.1992) über 100 Brust, der mit 1:13,80 seine Bestzeit um 1 Sekunde verbessern konnte, obwohl auch er seit August studiert und seitdem deutlich weniger Zeit im Wasser verbringen kann. Und auch Kevin Meyering (Jg.1992) konnte trotz studienbedingter Trainingsausfälle fast seine Bestzeit über 100m Delphin erbringen. Phillip Müller (Jg.1990) konnte, dank verstärkten Trainings, auf den Rückenstrecken wieder mit neuen Bestzeiten aufwarten und auch Kai Heddendorp (Jg. 96) konnte nach mehrmonatiger Krankheit in seiner Spezialdisziplin Brust und über 1500m Freistil wieder mit erfreulichen Zeiten, die jetzt hoffentlich wieder für einen Sprung nach vorne stehen, aufwarten. Reyk Rüger (Jg.94) schwamm zum ersten Mal in der ersten Mannschaft und musste für die unbeliebten 200m Delphin und 1500m Freistil ins Wasser. Während er auf der Freistilstrecke seine bisherige Bestzeit verbessern konnte, ging er die 200 Delphin zu euphorisch an und begegnete so auf der letzten 50m Etappe dem berüchtigten Mann mit dem Hammer. Mit 2697 bzw. 2604 Punkte bei fünf Starts erwiesen sich in dieser Mannschaft Marcel Ekkelboom und Jens Rüthemann als eifrigste Punktesammler.
Die Breite der 2. Damenmannschaft wurde in der Streckenbelegung deutlich. Alle Schwimmerinnen mussten nur zwei bis drei von fünf maximal belegbaren Strecken belegen. Lena Ellen (Jahrgang 1985) und Carina Kramer (Jahrgang 1991) führten die Mannschaft, die weiter mit Lena Holtvlüwer (Jahrgang 1995), Jacqueline Götz und Lisa Helming (Jahrgang 1996), Catharina Mund und Montserat Müller (Jahrgang 1997), Maxine Vischer, Lea Ebehardt, Neele Punt, Birte Mund, Marina Burghard (Jahrgang 1998) und Clara Schiphorst (Jahrgang 1999) aufgebaut war, an. Alle Nachwuchsschwimmerinnen konnten eine oder mehrere Bestzeiten schwimmen, wobei vor allem Montserat Müller mit ihren Zeiten an die Tür der 1. Mannschaft klopfte.
In der 2. Herrenmannschaft war dieses Jahr eine bunte Misschung von Schwimmern zwischen alt und jung zu finden. Angeführt von Bernd Horstmann (Jahrgang 1942) über Horst Hillmer (Jahrgang 1958) zu Gerd Höllmann (Jahrgang 1990) und Joachim Berning (Jahrgang 1992) zu den Youngsters Lukas Portheine und Leon Müller (Jahrgang 1998) bis zum Benjamin Milan Monse (Jahrgang 2000). Die Vielschwimmer in der 2. Mannschaft waren Lukas Portheine und Leon Müller, was für beide einen Härtetest bedeutete, den sie allerdings mit Bravour bestanden. Fünf mal am Start konnten beide fünf bzw. 4 Bestzeiten schwimmen. Damit diese Jungs aber die schmale 1. Mannschaft entlasten können um zu ihrem Verbleib in der Landesliga beizutragen, muss in diesem Jahr noch einiges an Leistungssteigerung dazu kommen.